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Klare und erschreckende Fakten über Legal Highs: Großes Interesse an Infonachmittag für Schulleiter aus Stadt und Landkreis

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LANDKREIS SCHWEINFURT – Neue psychoaktive Substanzen, kurz NPS, oder auch „Legal Highs“ genannt, verbreiten aktuell eine große Unsicherheit unter Lehrern, aber auch einen großen Reiz auf die Jugend.

Zahlreiche Krankenhausaufenthalte nach dem Konsum dieser NPS und sogar zwei Todesfälle sind Beweis genug für die Gefährlichkeit dieser Substanzen. Polizei, Schulamt, Gesundheitsamt am Landratsamt und das Jugendamt der Stadt Schweinfurt haben sich zusammengeschlossen, um eine Fortbildung für Verantwortliche der Schulen in Stadt und Landkreis Schweinfurt zu konzipieren.

Mehr als 70 Schulvertreter waren der Einladung des Schulamtes gefolgt, was Landrat Florian Töpper mit einem ausdrücklichen Lob würdigte. „Es ist ein gesamtgesellschaftliches Thema, dem wir uns alle stellen müssen. Ich bin froh, dass wir hier in Stadt und Landkreis Schweinfurt offensiv damit umgehen und Sie von Seiten der Schulen unserem Informationsangebot so zahlreich gefolgt sind und dem offen gegenüber stehen“, sagte Landrat Töpper auch im Namen des terminlich verhinderten Oberbürgermeisters Sebastian Remelé.

Das Programm, moderiert von Polizeihauptkommissar Thomas Baumeister, war anspruchsvoll. Die Referenten waren alle vom Fach und in ihrer Arbeit direkt mit dem jugendlichen Drogenkonsum konfrontiert:

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Sehr anschaulich und praxisnah klärte die vierköpfige Arbeitsgruppe Straßenkriminalität der Polizeiinspektion Schweinfurt über die Gefährlichkeit dieser neuen chemischen Substanzen auf und gab Einblicke in die Strafverfolgung. Mit welchen Symptomen die Konsumenten in der Notaufnahme landen und warum die Behandlung heikel ist, darüber berichtete Dr. Edin Zelihic, Leiter der Notaufnahme am Leopoldina Krankenhaus. Michael Roth, Jugendrichter am Amtsgericht Schweinfurt, stellte dar, warum man juristisch nur begrenzt Einfluss nehmen kann und erklärte die exakte Gesetzeslage.

Im Umkehrschluss, so waren sich alle Gäste und Fachkräfte einig, ist es enorm wichtig, die Jugend aufzuklären. Aus diesem Grund stellten die Fachkräfte von Gesundheitsamt, städtischem Jugendamt und der Polizei ihr neues gemeinsames Projekt „flashback“ vor. Behördenübergreifend wurde dieses einzigartige Projekt entwickelt, um direkt an den Schulen aktiv sein zu können. „Dass es uns mit dem Projekt „flashback“ gelungen ist, trotz unterschiedlichster Arbeitsansätze und Methoden als Fachkräfte dreier Behörden spontan zusammenzuarbeiten, ist ein großer Gewinn und spricht für unsere Region“, sagt Alexandra Göbel, die Projektkoordinatorin am Landratsamt.

Im Sitzungssaal des Landratsamtes wurde eigens für die Infoveranstaltung eine Betonmischmaschine angeliefert, die – wie in der Realität – aus großen Eimern und mit Schaufeln befüllt wurde. Intention der Aktion ist, so Göbel, „zu veranschaulichen, dass Legal Highs weder einer Qualitätskontrolle unterliegen, noch klar ist, welcher Chemie-Cocktail sich tatsächlich in den kleinen, bunten Tütchen befindet“. Helmuth Backhaus, Fachkraft für Suchtprävention der Stadt Schweinfurt mischte die (mit Aufklärungsmaterial bestückten) Tütchen unter die Gäste und betonte „Legal Highs werden im Netz zweckentfremdet angepriesen als Kräutermischungen, Badesalze oder Düngemittel und sind mit wenigen Mausklicks zu beziehen“.

Auch für Fragen und Diskussionen blieb Raum, so dass die Schulleitungen und anwesenden Lehrkräfte sich umfassend informieren konnten.

Helmuth Backhaus, Fachkraft für Suchtprävention der Stadt Schweinfurt, war abschließend aber auch wichtig, dass Legal Highs zwar ein massives Problem darstellen, dass aber „ein Großteil der Jugendlichen keine Drogen zu sich nimmt“ und dass man aufgrund der Veranstaltung keine verzerrte Wahrnehmung entwickeln sollte.

Im Bild von links: Polizeidirektor Detlev Tolle, Polizeihauptkommissar Thomas Baumeister, Mitarbeiterin des Gesundheitsamtes Alexandra Göbel, Landrat Florian Töpper, städtische Suchtpräventionsfachkraft Helmuth Backhaus, Schulamtsdirektorin Gabriele Freiberg.
(Foto: Landratsamt Schweinfurt, Uta Baumann)

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