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Profitum können nur die FC 05-Fußballer schaffen: Der Spitzenport in Schweinfurt – eine Bestandsaufnahme

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SCHWEINFURT – Die Anregung kam auf einer Zugfahrt: inundumsw.de-Autor Michael Horling blätterte im Nürnberger Stadtanzeiger und sah da eine Reportage mit dem Thema „Die Sehnsucht nach dem Erfolg“. Es ging um den Weg der Nürnberger Profisport-Mannschaften, um deren Ist-Zustand und die Zukunftsaussichten.

Profisport, genau: Zumindest die Schweinfurter Schnüdel versuchen das nun auch. Klar, denn Fußball ist die Sportart Nummer eins. Wie sieht´s aus beim FC 05, wie weit kann er kommen? Und was machen die anderen Teams, die in Schweinfurt schon mal professionell spielten oder das ja durchaus mal schaffen könnten. in Nürnberg ging´s um den Club, aber auch um die Falcons-Basketballer und um die Eishockey-Icetigers. Und um Profi-Handball in der Stadt. auf Schweinfurt übertragen heißt das….

FUSSBALL: Die Schnüdel des 1. FC Schweinfurt 05

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So schaut´s aus:
Der FC 05 will in die 3. Liga. Wenn Mitte Juli die Regionalliga Bayern in die neue Saison startet, dann versuchen die Schnüdel unter Profibedingungen, die Meisterschaft zu schaffen. Das freilich bei starker Konkurrenz in erster Linie der letztjährigen Top-Teams Bayern München II und FC Augsburg II und natürlich der aus der 2. Bundesliga abgestiegenen Münchner Löwen, die fast sicher schon den Titel in Sachen Zuschauerzuspruch holen werden.

Und das ist machbar:
Man wird sehen, ob die Schweinfurter mit der neu formierten Mannschaft das Zeug haben, vor allem mit dem TSV 1860 München mitzuhalten. Falls ja, dann spricht nichts gegen eine Rieseneuphorie rund um das Willy-Sachs-Stadion. Kann der FC 05 angreifen, dann wäre diese Saison sogar ein Zuschauerschnitt von 3000 bis 4000 möglich. Allerdings warten selbst bei einer Meisterschaft in den Aufstiegsspielen danach Hürden wie vielleicht Mannheim, Offenbach, Cottbus, Aachen, Saarbrücken, Essen oder unberechenbare zweite Mannschaften der Bundesligisten aus Wolfsburg, Mönchengladbach oder Dortmund. Verlieren die Schnüdel früh den Anschluss, was natürlich niemand hofft, dann darf man gespannt sein: Auf die Reaktionen der Fans und wie sie zu der weitgehend von Schweinfurtern freien Mannschaft steht; auf die Meinung zum Trainer Gerd Klaus – und auf das Durchhaltevermögen des Finanziers Markus Wolf, der händeringend natürlich weitere Geldgeber sucht.
Zur Erinnerung: Profifußball in Schweinfurt – das funktionierte bislang noch nie über einen längeren Zeitpunkt. Aber es ist denkbar. Zumindest für die 3. Liga und wohl auch für die 2. Bundesliga wäre das Willy-Sachs-Stadion mit ein paar kleinen Veränderungen tauglich. Wichtig wird parallel sein, den Nachwuchs so gut wie möglich aufzustellen. Dass U15, U17 und U19 schon mal in der Bayernliga spielen und die 2. Mannschaft nun auch dort landete und sich auf höchst attraktive Gegner freut, ist schon mal ein guter Anfang.

EISHOCKEY: Die Schweinfurter Mighty Dogs

So schaut´s aus:
Bis 2014 spielte der ERV mit seinen Hunden in der halb professionellen Oberliga, wo er zehn Jahre zuvor schon mal weilte und damals sogar am Tor der 2. Bundesliga, der heute professionellen DEL 2 klopfte. Jari Pasanen oder Sergej Waßmiller als Trainer bürgten in diesen Zeiten für bestmöglichen Sport. 2014 musste das Team zum schon vierten Mal in der Vereinsgeschichte aus finanziellen Gründen unten anfangen. Anders als die zwei Mal zuvor geht es diesmal nicht so recht aufwärts. Nach drei Jahren in der Landesliga ist klar: Nur die Derbys dort gegen Haßfurt und Bad Kissingen sind reizvoll.

Und das ist machbar:
Profi-Eishocky in Schweinfurt wird es die nächsten Jahre nicht geben! Das hat mehrere Gründe. Zum einen kommt aus dem eigenen Nachwuchs nicht genügend nach, als dass es ohne Fremdspieler gehen könnte. Sogar in der Landesliga ist das der Fall. Dann mag die Überdachung des Eisstadions zum Icedome zur Jahrtausendwende zwar ein Fortschritt gewesen sein. Doch die 3000 Zuschauer fassende Arena hat einfach keinen Komfort, zu wenige Sitzplätze, teils schlechte Sichtverhältnisse. Dazu kommt, dass man es 2013 und 2014 merkte: In einer Oberliga mit großen Namen ruhmreicher Gegner blieben die Fan weitestgehend aus, als es mehr Niederlagen setzte, als Siege gelangen. Das wäre immer wieder so. Mehr als 600 Fans bilden den Stamm nicht – viel zu wenig für Ambitionen weiter oben.

HANDBALL: Der MHV 09 Schweinfurt

So schaut´s aus:
Der 2009 vom FC 05 abgenabelte Verein macht Vieles richtig: Die Damen spielen erstmals in der Landesliga, die Herren gehören in der BOL zu den besseren mannschaften. Allerdings ist diese sechste Liga ganz weit weg vom Profi-Handball, wie er derzeit in Rimpar oder in Coburg geboten wird, ansatzweise auch in der 3. Liga in Bad Neustadt.

Und das ist machbar:
Die Männer könnten es auch schaffen, in die Landesliga aufzusteigen. Irgendwann vielleicht, dank der guten Nachwuchsarbeit, auch in die Bayernliga. Doch das dürfte schon das Maß aller Dinge sein. das Interesse bei den MHV-Heimspielen hält sich noch immer in Grenzen, auch wenn im Schulzentrum West die Stimmung meistens gut ist. Es fehlt für mehr halt auch einfach eine richtig coole Halle in Schweinfurt. Coburg mit seiner vergleichbaren Größe machte es vor: Die HUK-Arena ist ein Schmuckstück, der HSC spielte letzte Saison sogar in der 1. Bundesliga. Mit dem entsprechenden Plan, engagierten Verantwortlichen und dem nötigen Umfeld sind grundsätzlich bei boomenden Sportarten nirgends Grenzen gesetzt. In Schweinfurt freilich aktuell schon.

BASKETBALL: Die DJK mainfrankenbahn Schweinfurt

So schaut´s aus:
Respekt vor der DJK, die in der sechstklassigen Bayernliga stets vorne ist. Doch wenn 50 Zuschauer in die alte Halle an der Bellevue kommen, dann ist das schon viel. Trotz attraktivem Sport, trotz fränkischer Derbys ohne Ende.

Und das ist machbar:
Ähnlich wie beim Handball gilt auch hier: Basketball boomt – nur nicht in Schweinfurt! Bamberg, Bayreuth, Würzburg, nun auch Gotha – ringsum sind die Hallen voll. In Schweinfurt klappte das mal vor ein paar Jahren, als die Mannschaft unter Spielertrainer Burkard Steinbach in die Regionalliga aufstieg. Da kamen dann auch mal 600 Fans in die Wichtermann-Halle, in die die DJK auswich. Doch nach drei Jahren zogen sich die Schweinfurter wieder zurück. Kaum vorstellbar, dass der Verein es mittelfristig nochmal sportlich schaffen kann und dann auch wagen würde. Basketball ist in Schweinfurt Randsportart. Und das liegt sicherlich mit daran – siehe auch Fußball, Eishockey oder Handball – dass sich Schwienfurt als Stadt des Sports sieht und damit den Breitensport meint. Seitens des Rathauses sieht man ein Museum als wichtiger an, um den Bekanntheits- und Beliebtheitsgrad der Stadt zu steigern. Vergleiche das ähnlich große Bayreuth: Das hat kulturell sicherlich mindestens genauso viel wie Schweinfurt zu bieten, hat aber einen Erstligisten im Basketball, einen Zweitligisten im Eishockey, spielt im Handball höher als Schwienfurt und im Fußball auf Augenhöhe. Mit Oberfrankenhalle (4000 Plätze beim Basketball) und Eisstadion (Kapazität für 4565 Zuschauer). Da kann man neidisch werden!

Weitere Mannschafts-Sportarten in Schweinfurt (eine Auswahl):

FAUSTBALL: Der TV Oberndorf spielt in der Bundesliga. Und dort seit Jahren vorne mit. Die Sportart ist höchst attraktiv, mehr als 50 Zuschauer freilich kommen weder im Winter noch im Sommer zu den insgesamt 14 Heimspielen. Und das ist schade, hat der TVO doch mit Fabian Sagstetter den Kapitän der Nationalmannschaft und einen der besten Faustballer der Welt in seinen Reihen. Auch hier gilt: Der Schweinfurter Sportfan ist scheinbar einfach zu träge, um sich Gutes anzuschauen.

KEGELN: Zumindest die Herren des ESV Schweinfurt gehören zu den besseren Mannschaften Deutschlands, versuchten die letzten zwei Jahre die Rückkehr von der 2. Bundesliga in die 1., wo man schon mal kegelte, wie auch die Damen, bevor sich die Spielerinnen in alle Himmelsrichtungen verabschiedeten. Wie auch Faustball taugt Kegeln nicht zum Profisport auf dieser Ebene. Es handelt sich um Breitensport – in Schweinfurt auf hohem Niveau geboten.

HOCKEY: Der HC Schweinfurt betreibt eine gute Nachwuchsarbeit und bringt bei den Damen wie bei den Herren Mannschaften in ordentlichen Ligen an den Start. Das war´s dann aber auch schon. Wie beim Faustball hält sich das Interesse im Freien (Sportpark Hundertäcker) wie in der Halle (Wichtermann) in Grenzen. Zudem betreibt der Verein anders als die sechs zuvor genannten Vereine so gut wie keine Öffentlichkeitsarbeit.

AMERICAN FOOTBALL: Die Ballbearings gehören der DJK Schweinfurt an, die Gladiators einst dem FC 05. Der Boom dieser Sportart in Schweinfurt liegt lange Jahre zurück. Wer die Homepage der Gladiators anschaut, sieht eigentlich gar nichts mehr. Auch die Ballbearings vermelden kaum noch ihre Vorhaben.

BASEBALL: Die Giants sind im Ballpark am Kesslerfield zuhause. Leider fehlt es der Mannschaft um den Ex-DJK-Basketballer Boris Eck ein wenig am Gespür, auf sich aufmerksam zu machen und Interesse zu wecken an dieser Sportart, die viele lieben, andere aber grundsätzlich langweilig finden. Doch das gilt ja auch für American Football….

SCHACH: Der Schachclub hat erste Mannschaft vergangene Saison erstmals in die Oberliga gebracht und konnte die Klasse auch halten. Das ist höchst ordentlich und zeigt, dass es in der Stadt ausreichend schlaue Menschen gibt.

BREAKDANCE: Die Dancefloor-Destruction Crew (DDC) sammelt Preise ohne Ende und tritt in den populärtsen TV-Shows auf. So gesehen betreiben die Jungs um Marcel Geißler Profisport. Hut ab!

KORBBALL: Hat das Zentrum zumindest in Süddeutschland in unserer Region. Aus dem Landkreis (Schraudenbach, Bergrheinfeld, Ettleben…) kommen die derzeit erfolgreicheren Mannschaften. Doch der TV Oberndorf und die TG 48 Schweinfurt spiel(t)en mit den Damen erfolgreich in der Bundesliga Süd. Die TG 48 war früher gar Deutscher Serienmeister.

ROLLHOCKEY: Aktuell wurde die erste Mannschaft des ERV Meister der (diesmal eingleisigen) 2. Bundesliga. In Süddeutschland macht den Schweinfurtern niemand etwas vor. Den Aufstieg in die 1. Bundesliga wird das Team wohl dennoch wieder nicht wahrnehmen. Denn Rollhockey im Oberhaus wird in der Halle gespielt – und der ERV hat ja noch sein altes Stadion im Freien…

Sportarten außerhalb von Schweinfurt (eine Auswahl):

RINGEN: In Schonungen hat der RSV nun seine eigene, neue Halle fertig, trägt dort ab September erstmals seine Kämpfe aus. In der Oberliga, der inzwischen zweithöchsten Liga Deutschlands. Profisport ist das deshalb nicht, weil man in Schoungen auf Ausländer weitestgehend verzichtet, zumindest auf reine Profiringer überwiegend aus dem Osten Europas. Dennoch ist das, was der RSV zeigt, höchst attraktiv. Es wäre kein Wunder, wenn die neue (und kleine) Halle kommende Saison bei den vielen Derbys gegen Hof, Nürnberg, Burgebrach, Bindlach oder Lichtenfels oftmals ausverkauft wäre.

VOLLEYBALL: Die Damen der DJK Rimini Volleys – zudem höchst attraktiv – bieten guten Sport, auch die Herren der DJK spielten zuletzt in der Bezirksklasse weit oben mit. Hochklassigen Volleyballsport sieht man aber in Hammelburg und in Eltmann jeweils in der 2. Bundesliga. Eltmann wurde da sogar Meister, verzichtete aber aus finanziellen Gründen auf den Aufstieg ins Oberhaus. Bei beiden Zweitligisten gilt: In Schweinfurt sind sie medial so gut wie nicht präsent.

WASSERBALL: Laut Homepage des SC 1923 Schweinfurt sind seit 2013 die Nachwuchs-Bemühungen im Wasserball eingeschlafen. Der Schwimmverein Würzburg 05 mit seiner großen Tradition hat aktuell wieder zahlreiche gute Mannschaften in dieser Olympischen Disziplin.

 



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