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Positive Bilanz der Fachtagung des „Schweinfurter Aktionsbündnis gegen Atomkraft“

SCHWEINFURT – Das Schweinfurter Aktionsbündnis zieht eine positive Bilanz der Fachtagung, die es im Augustinum in Schweinfurt veranstaltet hat. In der Einladung war fundierte Information angekündigt worden – und die hat es bei der Tagesveranstaltung für die BesucherInnen auch gegeben!

Neben den „atomspezifischen“ Referaten – politische Einschätzung, Freigabe radioaktiver Abfälle aus dem AKW-Abriss, Gefährdungspotential des Standortzwischenlagers, rechtliche und politische Erfahrungen aus einem Rückbauverfahren (Biblis), Dimension der Atommüllproblematik – gab es auch einen Beitrag zu Stilllegung, Abriss und Entsorgung einer Windenergieanlage.

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Die Forderung zum Atomausstieg ist für das Schweinfurter Aktionsbündnis verbunden mit der Forderung nach 100 % Erneuerbare Energien; deshalb war als Referent auch ein Vertreter der Windenergiebranche geladen. Manfred Dürr hat deutlich gemacht, dass die wenigen Reststoffe, die beim Abriss einer Windenergieanlage übrig bleiben, genau deklarierbar sind; dass die Materialien zum Großteil wiederverwertbar sind; dass die wenigen Sonderabfallstoffe deponierbar sind; dass der Standort tatsächlich – nach kurzer Zeit – zur „grünen Wiese“ wird.

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Ein Kontrast-Programm zum AKW-Standort in Grafenrheinfeld: Dr. Werner Neumann hat sehr deutlich dargestellt, dass mit dem gängigen Freigabekonzept (soll auch vor Ort greifen) ein Verstoß gegen das Minimierungsgebot des Strahlenschutzes einhergeht: dass die „Grenzwerte“ zu hoch sind, dass wesentlich mehr Radioaktivität (ohne Überwachung , ohne unsere Kenntnis) in die Umwelt, unsere Gebrauchsgegenstände und Organismen gelangt.

Oda Becker hat sich als Physikerin klar positioniert: das Standortzwischenlager am AKW ist unsicher und bedarf dringend der „Ertüchtigung“. Die „Grenzwerte“ für radiologische Belastung seien willkührlich festgelegte politische Werte und so nicht zu akzeptieren – diese Aussage wurde von mehreren ReferentInnen getroffen. Es bedarf der Forderung – von möglichst vielen Seiten – die Grenzwerte neu zu bewerten und unbedingt zu senken!

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Von Referenten und Tagungsteilnehmern wurde mehrfach betont, von welch großer Wichtigkeit es sei, dass die Kommunen die Möglichkeit nutzen, Einwendungen im Rahmen des UVP-Verfahrens zu machen. Derzeit gängige Praxis ist, nur einmal – zu Beginn des Verfahrens – Einwendungen zuzulassen ( dabei sollen alle insgesamt geplanten Massnahmen verhandelt werden – die Forderung lautet, dass in mehreren Umweltverträglichkeitsprüfungen alle Schritte erfasst werden!!) d.h. diese Einwendungen müssen optimal und umfassend getätigt werden.

Im Verlauf der Podiums- und Publikumsdiskussion am Nachmittag machte Edo Günther (Kreisgruppenvorsitzender des BN in Schweinfurt und Sprecher des BUND Arbeitskreises Atomenergie und Strahlenschutz) den anwesenden Kommunalpolitikern das Angebot für Austausch und Information zu den möglichen Erfordernissen, die sich für die Kommunen in der Region zum Thema Stilllegung, Rückbau und Atommülllagerung am AKW-Standort Grafenrheinfeld ergeben können, bzw. zur Vermittlung von Experten zu bestimmten Themenbereichen. Dieses Angebot wurde sehr positiv aufgenommen.

Das Schweinfurter Aktionsbündnis gegen Atomkraft ist erfreut, dass Landrat Florian Töpper an der Podiumsdiskussion teilgenommen hat. Landrat Töpper hat mit Verweis auf das frühe Verfahren deutlich gemacht, dass er weder eine Liste der ihm wichtigsten Fragen in Verbindung mit AKW – Abschaltung / Stilllegung erstellen, noch eine Festlegung auf eventuelle Forderungen seiner Behörde treffen könne. Doch die Einhaltung der festgelegten Grenzwerte für radioaktive Emissionen werde das Amt einfordern. Der Landrat hat in seinen Ausführungen auch deutlich gemacht, dass es für das Landratsamt übergeordnete, weisungsbefugte Behörden gibt.

Im Schlusswort erklärte Babs Günther als Bündnissprecherin, dass das Aktionsbündnis den Termin für die Fachtagung bewusst ins Vorfeld der Abschaltung, ins Vorfeld des Erörterungstermins gelegt habe – durch gute Information zum Thema wolle man – frühzeitig -sensibilisieren und auch die Notwendigkeit für Einwendungen deutlich machen.

Auf dem Bild bei der Podiumsdiskussion: Teilnehmer von links nach rechts Jochen Stay (Sprecher der Anti-Atom-Organisation .ausgestrahlt), Babs Günther, Florian Töpper (Landrat des Landkreises Schweinfurt), Christian Frank (Abteilungsleiter Umwelt und Bau beim LRA SW) Dr. Herbert Barthel (Energiereferent des BUND Naturschutzes in Bayern e.V.)
Links und rechts aussen sind die „Teilnehmer“ von e.on und dem Bayerischen Staatsministerium für Umwelt und Verbraucher. Beide, e.on und das Ministerium hatten es vorgezogen, der Veranstaltung fern zu bleiben und sich lieber nicht den Fragen der Öffentlichkeit zu stellen.



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