Ausstellung „Made in Schweinfurt XVI“ 2017: Das Thema heuer lautet „Schweinfurt und seine Gartenstadt“

SCHWEINFURT – Die durch die Industrialisierung ausgelösten Veränderungen bilden den Ausgangspunkt der diesjährigen Made in Schweinfurt-Ausstellung. Schweinfurt entwickelte sich in wenigen Jahrzehnten zu einer Stadt der riesigen Fabriken, es herrschte große Wohnungsnot. Viele mussten sich als sogenannte „Schlafgänger“ durchschlagen – sie hatten keine eigene Wohnung, sondern mieteten sich ein Bett für einige Stunden.

Die Beschaffung von bezahlbarem Wohnraum war eines der drängendsten Probleme. Über England, dem Mutterland der Industrialisierung, kam die Gartenstadtbewegung nach Deutschland. Jedes Haus bzw. jede Wohnung besaß einen eigenen Nutzgarten zur Selbstversorgung der Bewohner. Außerdem waren die Siedlungen mit der nötigen Infrastruktur ausgestattet: Gasthaus, Läden, Schulen, Kirchen usw. Der Wohnungsbau wurde dabei wesentlich von Genossenschaften getragen – so auch in Schweinfurt, wo der 1917 gegründete Bauverein federführend für die Planung und Ausführung der Gebäude zuständig war. Namhafte Architekten wie Theodor Fischer und Rudolf Metzger waren an dem Projekt beteiligt.

Diesen und anderen „Vätern der Gartenstadt“ können die Besucher während ihres Ausstellungsrundgangs nachspüren. Im Mittelpunkt werden die Idee und die Entwicklung der Schweinfurter Gartenstadt stehen. Eine wichtige Rolle spielen auch die Menschen und ihre sozialen Kontakte, die Vereine und die Infrastruktur der Gartenstadt. Dazu werden originale Objekte, aber auch Inszenierungen und große Wandbilder zu sehen sein.

Die Ausstellung wird im Erdgeschoss des Bunkers Blaue Leite, einem ortsbildprägendem Gebäude in der Gartenstadt, gezeigt. Im Bunker herrschen kühle Temperaturen. Eine Jacke ist deshalb empfehlenswert. Zudem führt ein beschilderter Rundgang zu zehn interessanten Stationen in der Gartenstadt, u.a. zu einem originalen Haus des Bauvereins aus den 1920er Jahren, das ebenfalls besichtigt werden kann.

Als Begleitprogramm werden Vorträge und kombinierte Führungen durch die Ausstellung und die Gartenstadt angeboten. Infos und Buchung unter Museums-Service MuSe: Tel. 09721/514744, Email: friederike.kotouc@schweinfurt.de

Ausstellung „Made in Schweinfurt XVI“ 2017 der Museen und Galerien der Stadt Schweinfurt
Thema „Schweinfurt und seine Gartenstadt“
Ausstellungsort: Bunker Blaue Leite, Eingang über Gartenstadtstraße
Ausstellungszeitraum: 30. Juni bis 10. September 2017
Öffnungszeiten: Di – So 14-17 Uhr, Do bis 21 Uhr
Eintritt frei

Gemeinsames Begleitprogramm „100 Jahre Bauverein“ und „Made in SW“:

Lesung und Gespräche

4. Juli, 19:30 Uhr
Lesung mit Klaus Gasseleder
Musikalische Umrahmung „Mad Bob“ Bickel (Klavier)
Geschichten und Mundart rund um die Gartenstadt

12. Juli, 19:00 Uhr
Zeitzeugen im Gespräch
Musikalische Umrahmung
Jörg Schöner (Klavier) Lebendige Stadtgeschichte

Reservierung möglich unter 09721-370 56 62
und unter ausstellung@bauverein-sw.de
Ort: Großer Saal Maria Hilf, Fritz-Soldmann-Straße 35,
97424 Schweinfurt

Spezialangebot
Während des gesamten Ausstellungszeitraums bietet das Restaurant Löwenzahn (die ehemalige Gaststätte Gartenstadt), Gartenstadtstr. 37, besondere Gerichte
anlässlich der Ausstellungen zusätzlich zu seiner normalen Karte. Freuen Sie sich auf Altfränkische Mehlklöss und Fränkische Krautwickerle nach historischen Rezepten.
Um Reservierung bei Gruppen wird gebeten.
www.löwenzahn-sw.de

Rundgang Gartenstadt
Gartenstadtrunde
Rundgang zu Stationen, die die Siedlungs- und Architekturgeschichte
der Gartenstadt veranschaulichen.
Vom 5.5.–10.9.2017 möglich
Dauer der Führung ca. 60 Minuten
Gruppenpreis: Erwachsene 30 €, Schüler 25 €
Buchung unter Museums-Service MuSe:
Tel. 09721/514744, E-Mail: friederike.kotouc@schweinfurt.de

Kombi-Führungen
Kombiführungen sind möglich vom 30.6. bis 10.9.2017.
Diese umfassen die Führung in der Ausstellung Bunker Blaue Leite, mit anschließender Gartenstadtrunde (Dauer ca. 120 Minuten).
Kosten pro Gruppe: Erwachsene 50 €, Schüler 40 €
Die große Kombiführung beinhaltet einen anschließenden Besuch des Wohnhauses (Bauverein).
Führungen pro Gruppe bis max. 25 Personen