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Verkehrsunfallentwicklung und Kriminalitätsstatistik 2019: Die Polizei zieht Bilanz

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KREIS SCHWEINFURT – Die Verkehrspolizeiinspektion Schweinfurt-Werneck hat den Jahrespressebericht für das Jahr 2019 veröffentlicht. Und der liest sich ziemlich interessant.

Es geht darin nämlich um….

Unfallgeschehen auf den Autobahnen

Im Jahr 2019 ereigneten sich auf den von der Verkehrspolizeiinspektion Schweinfurt-Werneck betreuten Autobahnabschnitten der A7, A70 und A71 die wenigsten Verkehrsunfälle der zurückliegenden 10 Jahre.

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Hier wurden von den eingesetzten Polizeibeamten im Jahr 2019 insgesamt 1071 (Vorjahreszahlen in Klammern: 1119) Verkehrsunfälle bearbeitet. Bei den 121 (105) Unfällen mit Personenschaden wurde ein (7) Mensch getötet und 185 (146) Personen verletzt; 38 (30) Personen erlitten dabei schwere Verletzungen.

Die häufigsten Unfallursachen waren ungenügender Sicherheitsabstand und nicht angepasste bzw. überhöhte Geschwindigkeit. Bedingt durch drei große Brückenbaustellen auf der A 7 im Zuständigkeitsbereich führten vermehrt Fehler beim Überholen und Nebeneinanderfahren auf den schmalen Fahrspuren im Baustellenbereich zu Unfällen.

Bereits Anfang Januar 2019 ereignete sich der einzige tödliche Verkehrsunfall im Zuständigkeitsbereich der VPI Schweinfurt-Werneck. Am 07.01.2019, gegen 18.05 Uhr, befuhr ein 46-Jähriger mit seinem BMW X3 die rechte Spur der BAB A 71 Richtung Schweinfurt. Zwischen den Anschlussstellen Mellrichstadt und Bad Neustadt fuhr der BMW-Fahrer bei Dunkelheit auf den Pkw eines vorausfahrenden 71-Jährigen aus dem Landkreis Hildburghausen auf. Durch die Wucht des Aufpralls verkeilten sich die beiden Fahrzeuge und kamen schließlich auf der linken Fahrspur zum Stehen. Der 71-Jährige erlitt durch den Aufprall lebensbedrohliche Verletzungen und wurde durch den Rettungsdienst umgehend in ein naheliegendes Krankenhaus gebracht, wo er jedoch kurze Zeit später verstorben ist.

Mobile Verkehrsüberwachung

Ein Schwerpunkt der konzeptionellen Verkehrssicherheitsarbeit der VPI Schweinfurt-Werneck ist die Bekämpfung der festgestellten Hauptunfallursachen. Insbesondere der Einsatz von Zivilfahrzeugen mit moderner Videomesstechnik die beweiskräftig die Verfolgung schwerwiegender Verkehrsdelikte wie Nötigung oder Straßenverkehrsgefährdung ermöglicht.
Im Jahr 2019 wurden im Rahmen der mobilen Verkehrsüberwachung 248 Verkehrsteilnehmer angezeigt und dabei 39 Fahrverbote ausgesprochen.

Geschwindigkeits- und Abstandsüberwachung

In Zusammenarbeit mit den Verkehrssachbearbeitern der Polizeiinspektionen in der Region Main/Rhön wurden Unfall- und Gefahrenstellen festgestellt und von der Verkehrspolizei Schweinfurt-Werneck gezielt überwacht. Die Radargeräte und Lichtschranken waren dazu insgesamt 5136 Stunden auf und neben den Autobahnen im Einsatz. Nach der Auswertung der Aufnahmen musste gegen 4683 Fahrzeugführer ein Bußgeldverfahren eingeleitet werden. Für 675 Raser bedeutete dies auch ein Fahrverbot bis zu vier Wochen. 21995 Schnellfahrer kamen mit einem Verwarnungsgeld davon.

Bei Abstandskontrollen auf den Autobahnen wurden insgesamt 2361 Fahrzeugführer beanstandet. Bei 246 Fahrern war der Abstand so gering, dass ein Fahrverbot ausgesprochen wurde.

Unfallfluchtfahndung

Die Zahl der Verkehrsunfälle im Zuständigkeitsbereich der VPI Schweinfurt-Werneck mit Unerlaubten Entfernen von der Unfallstelle sank 2019 um 25 Prozent auf 102.
38 flüchtige Unfallbeteiligte konnten die Beamten der Unfallfluchtfahndung ermitteln. Bei Verkehrsunfallfluchten mit schwerverletzten oder getöteten Personen übernimmt die Verkehrspolizei in Werneck für die Dienststellen im gesamten Bereich Main/Rhön vollständig die Sachbearbeitung.
Die Spezialisten der VPI unterstützen auch die umliegenden Polizeiinspektionen in der intensiven Recherchearbeit und bei der Identifizierung von Fahrzeugteilen am Unfallort.

Prävention

Der VPI Schweinfurt-Werneck ist es ein besonderes Anliegen, gerade auch im Bereich des Schwerverkehrs, die Verkehrssicherheit weiter zu optimieren, da bei Verkehrsunfällen mit Beteiligung dieser Fahrzeugart besonders schwere Folgen festzustellen sind. Neben regelmäßigen Kontrollmaßnahmen werden seit Jahren speziell auf diese Zielgruppe abgestimmte Präventionsveranstaltungen für Lkw-Fahrer angeboten.

Die Präventionskampagne für Motorradfahrer „Es liegt an Dir…“ wurde 2019 weitergeführt. Bei über der Hälfte der Motorrad-Unfälle war ein Fehlverhalten des Motorradfahrers selbst der Auslöser für den Unfall. Auch auf dieses Phänomen wollen die Beamten der Motorradstaffel bei der VPI Schweinfurt-Werneck bei den jährlich durchgeführten Zweirad-Kontrollen im Frühjahr hinweisen.

Überwachung des Schwerverkehrs

Zusätzlich zu den präventiven Maßnahmen zur Erhöhung der Verkehrssicherheit im Schwerlastverkehr werden täglich stationäre und mobile Kontrollen durchgeführt. Neben den technischen Aufzeichnungen zu Lenk- und Ruhezeiten der Fahrer sowie zur gefahrenen Geschwindigkeit werden auch die Sicherung der Ladung und der allgemeine Zustand der Fahrzeuge intensiv überprüft. Allein im Bereich der Lenk- und Ruhezeiten wurden im Jahr 2019 656 Anzeigen mit zum Teil erheblichen Bußgeldern erstellt.
Wegen Verstößen gegen Vorschriften über Lenk- und Ruhezeiten wurde in 52 Fällen die Weiterfahrt unterbunden. Wegen technischer Mängel oder Überladung der Fahrzeuge in 293 Fällen.

Ein weiterer Schwerpunkt ist die Überwachung von Gefahrguttransporten. Im Falle eines Verkehrsunfalls kann es lebensrettend sein, dass die mitgeführte Ladung vorschriftsmäßig gesichert und richtig gekennzeichnet ist. In 93 Fällen mussten Anzeigen gegen Fahrer und Firmenverantwortliche erstattet werden. Die Bußgelder sind in diesem Bereich deutlich höher als im übrigen Schwerverkehr. Außerdem kommen für den Transporteur oftmals noch weitere Kosten hinzu, da unzureichend gesicherte oder gekennzeichnete Fahrzeuge an Ort und Stelle aus dem Verkehr gezogen werden. Die Weiterfahrt kann erst zugelassen werden, wenn alle Vorschriften des Gefahrgutrechts erfüllt sind.

Kriminalität

Die Statistik der VPI Schweinfurt-Werneck weist im Bereich der Kriminalitätsbekämpfung im Jahr 2019 einen Rückgang der Straftaten um 86 Fälle (-10,7 %) auf 717 auf. Die Aufklärungsquote stieg auf 65,3 Prozent (+6,4 %).
Im Bereich der Rohheitsdelikte wie Körperverletzung, Nötigung und Bedrohung war, nach dem deutlichen Anstieg 2018, wieder ein Rückgang um 33 Prozent auf 70 Fälle zu verzeichnen. Erfreulicherweise blieb hier die Aufklärungsquote bei 80 Prozent.

Die Anzahl der Tankbetrügereien fiel im Jahr 2019 um 52 Fälle auf 251 Delikte. Die Aufklärungsquote blieb mit 28,7% (Vorjahr 28,1%) nahezu gleich.

Im Bereich der Eigentumsdelikte verzeichnete die Verkehrspolizei einen Rückgang um 4 Fälle auf 42 Diebstähle. Die Aufklärungsquote in diesem Bereich stieg dabei deutlich auf 45,2% (Vorjahr 32,6%).

Schleierfahndung

Neben den uniformierten Streifenbeamten sind die Kollegen der Fahndungsgruppe der VPI Schweinfurt-Werneck in Zivil auf den Autobahnen unterwegs, um die überörtliche Kriminalität zu bekämpfen. Insbesondere die Autobahn A 7 stellt einen ständigen Arbeitsschwerpunkt für die Dienststelle dar. Auf der Transitroute „schwimmen“ zahlreiche Kriminelle mit, die Drogen, illegale Waffen und Diebesgut mitführen, oder mit gefälschten Führerscheinen, Ausweispapieren oder entwendeten Fahrzeugen unterwegs sind.

Die Anzahl der Rauschgiftdelikte stieg 2019 um 19 Prozent auf 137. 126 Fahrzeugführer, die unter Drogeneinfluss am Steuer saßen, wurden aus dem Verkehr gezogen.

Am Donnerstag, 31.01.2019, gegen 20.20 Uhr, konnten zwei Drogenkuriere auf der A 7 festgenommen werden. Die 30 und 37-jährigen Männer transportierten in ihrem BMW 735i insgesamt 5 kg Marihuana.

Den richtigen Riecher hatten die Fahnder auch am Sonntag, 14.04.2019, gg 05.15 Uhr, als sie bei der Kontrolle eines BMW auf der A7 4,5 kg Marihuana sicherstellen konnten. Der 22-jährige Pkw-Fahrer wurde vorläufig festgenommen. In beiden Fällen wurden die Männer auf Anordnung der Staatsanwaltschaft dem Ermittlungsrichter vorgeführt und danach in eine Justizvollzugsanstalt überstellt.

Um 53,8% mehr Fälschungsdelikte als im Jahr 2018 (39) stellten die Beamten bei ihren Kontrollen fest. Bei den 60 im Jahr 2019 festgestellten Urkundenfälschungen handelte es sich zum einen um gefälschte Führerscheine, mit denen die Kraftfahrzeugführer eine gültige Fahrerlaubnis nachweisen wollten. Zum anderen handelte es sich um gefälschte Pässe und Ausweispapiere anderer Staaten, mit deren Hilfe sich die Inhaber in der Bundesrepublik Deutschland einen legalen Arbeitsplatz oder eine neue Identität erhofften.

Allgemeine Informationen
Die Verkehrspolizei Schweinfurt-Werneck hatte im vergangenen Jahr 5094 Einsatzfahrten zu bewältigen. Angefangen von verlorenen Ladungsteilen, die von der Fahrbahn geräumt werden mussten, bis hin zu schweren Verkehrsunfällen und Falschfahrern.

Besonders zahlreich sind die Kleinunfälle, die durch unvernünftige Überholer auf den schmalen Streckenabschnitten in den Baustellenbereichen verursacht werden. Auch durch liegengebliebene Pkw und Lastkraftwagen in den Baustellen entstehen schnell erhebliche Rückstaus, weil dort auf einen Seitenstreifen aus Platzgründen verzichtet werden musste.
In diesem Zusammenhang bittet die Polizei alle Verkehrsteilnehmer darum, im Falle eines Staus immer eine Rettungsgasse zu bilden. Durch das Freihalten einer Rettungsgasse kann schneller Hilfe geleistet und die Störung dann auch frühzeitiger beseitigt werden.

Zuständigkeitsbereich:
Von der VPI Schweinfurt-Werneck wird eine Streckenlänge von 165,4 km auf folgenden Autobahnabschnitten betreut:
BAB A 7: Anschlussstelle Gramschatzer Wald bis zur Landesgrenze Hessen
BAB A 70: Autobahnkreuz Schweinfurt/ Werneck bis zur Anschlussstelle Eltmann
BAB A 71: Autobahndreieck Werntal bis zur Landesgrenze Thüringen.
Im Zuständigkeitsbereich liegen sechs Rastanlagen, zwei Autohöfe und das Gewerbegebiet an der A 70 bei Werneck.

Auf dem Bild: Ein in Brand geratener Tiertransporter Ende Januar auf der A 7 zwischen Hammelburg und Bad Kissingen. Die Umladung der 75 überlebenden Schweine gestaltete sich schwierig und zeitintensiv. Es entstand ein Sachschaden von 60000,– Euro.
Foto: Polizei



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