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Gemeinde Schonungen bildet Rücklagen für Großprojekte: Der Fokus liegt auf Grundschulneubau und Kanalprojekte

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SCHONUNGEN – Eigentlich gibt es keinen Grund zum Jammern: Die Schulden der Gemeinde Schonungen bewegen sich mittlerweile auf einem historisch niedrigen Niveau, gleichzeitig ist es gelungen das Rücklagenkonto in nur wenigen Jahren mit über acht Millionen Euro zu füllen.

Auf den ersten Blick steht Schonungen tatsächlich finanziell gut da und das, obwohl im Gemeindegebiet notwendige Projekte am Laufenden Band abgewickelt werden. Andererseits verrät ein Blick in die nahe Zukunft, dass die Gelder für die neue Grundschule und den Kanalbau dringend benötigt werden.

Schon bei der Haushaltsverabschiedung Anfang des Jahres sprach Bürgermeister Stefan Rottmann von einer anhaltenden Aufwärtsspirale und dämpfte aber gleichzeitig die Euphorie. „Nach wie vor sehe ich es als dringende Notwendigkeit, Schonungens Finanzen grundlegend zu erneuern, vorausschauend und nachhaltig zu planen und zu wirtschaften, um Möglichkeiten, Chancen und Handlungsspielräume für die Zukunft zu schaffen. Bei allem Tun und Handeln muss es unser Ziel sein, unseren nachfolgenden Generationen keine Schuldenberge, sondern geordnete finanzielle Verhältnisse und eine intakte Infrastruktur zu hinterlassen“, sagt Rottmann. Trotz der aktuell guten wirtschaftlichen Lage fordert der Bürgermeister weiter Geduld, Disziplin und Ausdauer.

Der Halbjahresbericht der Kämmerin Andrea Pfrang zum Gemeindehaushalt gab Gelegenheit Bilanz zu ziehen: Kennzahlen, Tabellen und Diagramme zur Finanzwirtschaft kamen auf den Tisch. Fast 7.900 Bürger mit Hauptwohnsitz sind in Schonungen und in den Gemeindeteilen aktuell gemeldet – damit könnte schon bald die 8.000-Einwohner-Marke erreicht werden. Die Einwohnerzahlen und damit die Zuzüge sowie die Geburtenrate sind weiter auf dem Vormarsch, die Kindergärten sind ausgelastet und die Grundschule in diesem Jahr weiterhin dreizügig.

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Dass das Raumprogramm für das Grundschulprojekt nun zum dritten Mal durch die Regierung von Unterfranken nach oben korrigiert werden musste, spricht für diese beeindruckende Trendwende. Bemerkenswert ist, dass auch im laufenden Jahr wiederum mehr Geburten als Sterbefälle zu verzeichnen sind. Die Nachfrage nach Baugrundstücken und Immobilien in der Gemeinde ist ungebrochen hoch. Erfreulicherweise wurde auch im abgelaufenen Berichtszeitraum viel zusätzlicher Wohnraum geschaffen und gleichzeitig Leerstände beseitigt.

Neben dem Reform- und Haushaltskonsolidierungsprogramm schlägt auch die gut laufende Konjunktur zu buche. Zusätzlich konnten gerade in jüngster Vergangenheit neue Gewerbebetriebe im Gemeindegebiet gewonnen werden: Mit über 1,3 Mio. Euro erreicht die Gewerbesteuer einen nie da gewesenen Wert. Auch die übrigen Steuereinnahmen erreichen neue Rekordansätze.

Bemerkenswert ist aber auch, wie es der Gemeinde immer wieder aufs Neue gelingt, lukrative Fördertöpfe anzuzapfen und damit üppige Zuschüsse zu generieren. Erinnert sei beispielsweise an das Breitbandförderprogramm (90% Zuschuss), das Kommunalinvestitionsförderprogramm (90% Zuschuss), die Stabilisierungshifle (bisher 1,1 Mio. Förderung) und die außerordentlich hohen Zuschüsse für das Kinderkrippenprojekt (1,6 Mio.). Vergangene Woche kam nun ein weiterer Förderbescheid: 386.000 Euro fließen überplanmäßig für die Kanaltrasse Löffelsterz/Marktsteinach.

Da passt es ins Bild, dass die Erneuerung des Kanalhauptsammlers in Marktsteinach bei der Vergabe mit 510.000 Euro günstiger als kalkuliert kommt – Gemeinderäte und Beitragszahler dürften sich über diese Nachricht freuen. Überhaupt konnte der Umfang der Baumaßnahmen für das laufende Kanalgroßprojekt in Verhandlung mit dem Wasserwirtschaftsamt noch mal deutlich gesenkt werden – damit dürften sich weitere spürbare Einsparungen für Bürger und Gemeinde ergeben. Mit dem Hauptsammler Marktsteinach, der Kanalverbindungsleitung Löffelsterz, dem Kanalprojekt Mainblick/Kreuzbergring/Dachleite in Schonungen und mit dem Bau des Regenüberlauf- und Regenrückhaltebeckens in Marktsteinach laufen dann in Kürze vier große Kanalbaumaßnahmen gleichzeitig um im vorgegebenen Sechsjahres-Zeitplan zu bleiben, so Rottmann.

Andererseits hat es die Gemeinde in jüngster Zeit auch verstanden, Investoren und Bauträger für den Standort zu begeistern. So konnte beispielsweise erreicht werden, dass alle wesentlichen Erschließungskosten im neuen Gewerbegebiet Tiefer Graben von privater Hand getragen wurden. Und auch die Bauprojekte und Investitionen in „Schonungens neuer Mitte“, dem einstigen Altlastgebiet, werden den Gemeindehaushalt nicht belasten.

Im Gegenteil: Der Verkauf von Flächen an einen Bauträger beschert der Gemeinde zusätzliche Einnahmen. Die umfangreichen Kaufverträge sind nun endverhandelt: Noch im August werden die drei Baufelder für das Pflegezentrum und die Wohn- und Geschäftshäuser von Gemeindehand verkauft.

Foto: Stefan Rottmann



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