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Flächendeckender Breitbandausbau dank Höfebonus: Gemeinde Schonungen rechnet mit über 750.000 Euro Zuschüssen

SCHONUNGEN – Nichts weniger als gleichwertige Lebensbedingungen in möglichst allen Ortsteilen, haben sich Bürgermeister und Gemeinderat für die Zukunft fest vorgenommen. Dass dies nicht immer und überall gelingt, liegt oft genug an äußeren Einflüssen und vorherrschenden Rahmenbedingungen.

Ein Paradebeispiel ist sicher der Glasfaserausbau: Unterschiedliche Anbieter, gegensätzliche Tarife und Breitbandgeschwindigkeiten sorgen für Unverständnis bei Bürgern und Gemeindeverantwortlichen. Gründe hierfür liegen in der Gesetzgebung und den Vorgaben des Breitbandförderprogramms: So wird zwischen eigenwirtschaftlichen und geförderten Ausbaugebieten unterschieden mit gravierenden Folgen für die Kunden. Je nach Fallkonstellation fließen Zuschüsse durch den Staat oder aber der Glasfaserausbau liegt in den Händen eines einzelnen Anbieters.

Überhaupt stellt der Breitbandausbau die flächengrößte Gemeinde des Landkreises vor große Herausforderungen, so gilt es nicht nur alle neun Ortsteile und vier Weiler mit kilometerlangen Glasfaserstrecken und damit schnellem Internet zu versorgen. Unzählige Mühlen, Aussiedlerhöfe, Feriensiedlungen und abseits gelegene Vereinsdomizile dürfen ebenfalls nicht abgehängt werden.

Gerade dort vermutet Bürgermeister Stefan Rottmann am ehesten die Gefahr von Leerständen. Glasfaser ist mittlerweile ein wichtiger Standortfaktor, immer mehr Bürger arbeiten im „Homeoffice“. Doch darauf hoffen oder vertrauen, dass die Marktwirtschaft den flächendeckenden Ausbau schon richten wird, wollen Bürgermeister und Gemeinderat nicht.

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Vielmehr macht sich die Gemeinde einen neuen Fördertopf, den so genannten „Höfebonus“ zu nutze. Damit stehen für einen weiteren Breitbandausbau sage und schreibe 1.271.093 Euro mit einer Förderquote von 90% für Schonungen zur Verfügung, wie Bürgermeister Stefan Rottmann berichtet.

Überall dort, wo ein Telefonanschluss vorhanden, aber die Mindestbandbreiten von 30 Mbit. (Download) nicht verfügbar ist, will die Gemeinde den Breitbandausbau massiv vorantreiben, kündigt Bautechniker Lutz Brückner an. Darunter fallen beispielsweise der Reichelshof, der Bayerhof, Kaltenhof, das Schonunger Fährhaus oder die Mühlen entlang der Steinach. Der so genannte FTTH/B-Ausbau (Glasfaser bis ins Haus/Grundstück) wird für den weiteren Ausbau auf 842.000 Euro beziffert, der Eigenanteil liegt bei nur 84.200 Euro.

Weil nicht klar ist ob und wann die Gemeinde jemals nochmal mit einem solch hohen Zuschuss rechnen kann, empfiehlt auch Breitbandberater Dr. Joachim Först den weiteren Ausbau. Er wurde auch mit der Ausarbeitung eines so genannten Masterplans beauftragt. Für dieses Konzept hat die Gemeinde bereits einen Förderbescheid erhalten. Hier kann die Gemeinde gar mit 100% Zuschuss (max. 50.000 Euro rechnen). Die Planung legt fest, wo genau welche Leerrohrverbünde für spätere Glasfaseranbindungen in private Haushalte vorgesehen werden müssen. Damit können bei Tiefbaumaßnahmen gleichzeitig so genannte SpeedPipes mitgeführt werden, um die Glasfaserinfrastruktur bis in das „Wohnzimmer“ bereits jetzt vorzurüsten.

Auf den Bildern (Fotos: Milena Hammer):
* Der Breitbandausbau im Ortsteil Waldsachsen mit von links: Bürgermeister Stefan Rottmann und stellvertretender Bürgermeister Jürgen Geist sowie Stefanie Wagner und Andreas Weber (beide Rehau)
* Die Gemeindevertreter mit den ausführenden Baufirmen in Reichmannshausen – von links: Martin Sterzinger (Tiefbauunternehmen Omexom), Stefanie Wagner (Rehau), Bürgermeister Stefan Rottmann, stellvertretender Bürgermeister Jürgen Geist und Andreas Weber (Rehau)



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