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Kriminalstatistik und Verkehrsunfallbilanz der Polizei für 2014

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STADT UND LANDKREIS SCHWEINFURT – Gemäß den bundeseinheitlichen Richtlinien stellt die polizeiliche Kriminalstatistik (PKS) eine Zusammenfassung der Polizei bekannt gewordenen strafrechtlichen Sachverhalten dar.

Neben diesen in der Kriminalstatistik erfassten Delikten wurde die Schweinfurter Polizei zu 4117 Verkehrsunfällen (2013: 4300, minus 283) gerufen, leistete 19144 Einsätze (2013: 18000, plus 1144) im Außendienst und erfasste über 27833 (2013: 28300, minus 467) Sachverhalte mit Polizeibezug.

Die Polizeiliche Kriminalstatistik ist insofern nur ein mehr oder weniger getreues Spiegelbild der realen Kriminalitätsentwicklung.

Bei der Gesamtübersicht der Straftatenentwicklung im Bereich der Polizeiinspektion Schweinfurt ist eine fast identische Zahl zum Vorjahr zu verzeichnen. Es wurden nunmehr 6852 (2013: 6858, minus 6) Straftaten gezählt, die in die polizeiliche Kriminalstatistik einfließen.

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Erfreulicherweise, wenn in diesem Jahr auch nur minimal, setzt sich der Trend, sprich Rückgang, im Laufe der letzten Jahre kontinuierlich fort und ist im Vergleich zu den letzten 10 Jahren nochmals minimal gesunken! Dabei sind die „Fälle“ im Stadtbereich Schweinfurt, entgegen der Entwicklung im Landkreis, von 4558 im Vorjahr auf 4834 (plus 276) in diesem Jahr gestiegen.

Die Aufklärungsquote erhöhte sich sogar noch auf einem Wert von 69,4 % (Stadtgebiet Schweinfurt, vormals 68,7 %) und ist damit weiterhin auf einem sehr hohen Niveau. Sie übertrifft damit den unterfränkischen Schnitt und liegt auch deutlich über der bayernweiten Quote von 64,4 %.

Bei der Anzahl der Tatverdächtigen unter Alkoholeinfluss ist ein kleiner und hoffentlich nicht nur kurzfristiger Trend nach unten zu verzeichnen. Trotzdem ist er weiterhin als sehr negativ anzusehen.

Von 3075 Verdächtigen standen 470 (entspricht 14,45 %, Vorjahr 19,36 %) unter Alkoholeinfluss. Es handelt sich dabei offensichtlich weiterhin um eine typisch männliche Domäne, denn lediglich 54 weibliche Täterinnen standen unter Alkoholeinwirkung. Dieser Prozentsatz liegt beinahe exakt genau auf dem unterfrankenweiten Level von 14,5 %. In Unterfranken wurde 2014 bei insgesamt 3.943 Tatverdächtigen eine Alkoholisierung festgestellt, was den Anteil von 14,5 Prozent an der Gesamtzahl der Tatverdächtigen ergibt. Die Gesamtzahl ist im Vergleich zum Vorjahr um 301 Fälle und damit um 1,5 Prozentpunkte zu- rückgegangen. Nachdem im Zehnjahresvergleich bis 2009 die Zahl der alkoholisierten Tatver- dächtigen stetig steigend war und sich seit 2009 zunächst auf einem gleichbleibenden Niveau von 15,9 Prozent bewegte, ist die Senkung der Zahlen im Jahr 2014 ein positives Ergebnis. Dies ist sicherlich auch auf das seit 2009 angewandte, behördenübergreifende und praxis- orientierte Veranstaltungskonzept zurückzuführen, das weiterhin unterfrankenweit konsequent umgesetzt wird.

Statistik

Ziele des Veranstaltungskonzepts sind u. a.:
⦁ Reduzierung von Sicherheitsstörungen
⦁ Stärkung des Jugendschutzes
⦁ Eindämmung von Straftaten, die auf übermäßigen Alkoholkonsum zurückzuführen sind
⦁ Abgestimmte Maßnahmen gegen Alkoholmissbrauch durch Minderjährige

Diebstahls- und Betrugsdelikte machen auch weiterhin mehr als die Hälfte der Straftaten im Zuständigkeitsbereich aus. Bei der Computerkriminalität ist die Zahl um mehr als das Doppelte zurückgegangen.

Als sehr negativ ist hierbei insbesondere die Verdoppelung im Bereich der Raubdelikte hervorzuheben (plus 19 Fälle). Auch die Verfahren im Bereich der Rauschgiftkriminalität haben deutlich zugenommen (plus 87 Fälle)

Herausragende Ereignisse aus 2014

Türkischer Ehemann ersticht seine Frau in aller Öffentlichkeit auf dem Roßmarkt
Am Vormittag des Rosenmontags 2014 ersticht ein 66-jähriger und getrennt von seiner Ehefrau lebender Mitbürger türkischer Abstammung seine vier Jahre jüngere Frau in aller Öffentlichkeit auf dem Roßmarkt.
Dazu hatte er sich vorher in seiner Wohnung mit einem Küchenmesser bewaffnet und zunächst vergeblich versucht, die Frau in deren Wohnung anzutreffen. Er fand sie schließlich am Tatort vor und stach ihr das Küchenmesser mehrmals in den Unterleib. Drei Wochen später erliegt das Opfer in einem Schweinfurter Krankenhaus seinen schweren Verletzungen.
Der Täter wird noch am Tatort festgenommen und wegen Totschlags zur Anzeige gebracht. Zwischenzeitlich ist bereits das „Urteil“ über ihn ergangen. Wegen Mordes muss er lebenslang hinter Gitter.

Rentner aus Dittelbrunn erschießt zunächst seine Ehefrau und begeht danach Selbstmord
Anfang März teilt ein 79-Jähriger bei der Polizei mit, dass er soeben seine Frau auf deren Verlangen hin erschossen hat, um sie von ihrer schweren Krankheit zu erlösen. Jetzt fahre er in die Schonunger Bucht und werde sich dort umbringen.
Nachdem vor Ort die getötete 76-Jährige aufgefunden wurde, wurde sogleich eine größere Suchaktion nach dem Rentner gestartet. Sein Pkw wurde an der von ihm genannten Örtlichkeit gefunden. Er selbst blieb aber zunächst spurlos verschwunden.
Einige Tage später fanden Taucher einer Spezialeinheit den Leichnam des Mannes in einiger Entfernung vom abgestellten Auto im Main. Er hatte sich ebenfalls erschossen.

Asylbewerber klauten im großen Stil
Mitte Januar entwendeten zunächst zwei unbekannte Täter in einem Schweinfurter Elektronikmarkt ein Smartphone im Wert von 250 Euro. Bei ihrer späteren Ermittlung konnten noch unzählige weitere Diebstähle aufgeklärt werden.
Eine knappe Woche nach dem Handydiebstahl wurde einer der Beschuldigten von einem Ladendetektiv wieder im Markt gesichtet. Nach einer Fahndung konnte der 23-Jährige im Bereich der Schließfächer der Stadtgalerie festgenommen werden. Da er sich zuvor hier länger aufgehalten hatte, wurde sie näher inspiziert und durch die Glastürchen konnte ein markanter Gegenstand in einem Fach erkannt werden, den der Beschuldigte bei der Tat trug.
Nach einer Öffnung des Schließfaches wurde hier Diebesgut aus der Stadtgalerie, teilweise noch etikettiert, von mehreren hundert Euro gefunden.
Nach einer Überwachungszeit ließ sich auch der zweite Beschuldigte, ein drei Jahre jüngerer Ausländer sehen. Beim Öffnen eines Schließfaches wurde auch er festgenommen. In seinem Schließfach fand sich eine gestohlene Frauenhandtasche, sowie weiteres Diebesgut.
Bei den Wohnungsdurchsuchungen der beiden Tatverdächtigen konnte dann nicht nur das entwendete Smartphone, sondern weiteres Diebesgut in Form von über 20 Jacken, Uhren und Handys sichergestellt werden.
Auch eine weibliche Beschuldigte gleicher Nationalität wurde noch als weiteres Bandenmitglied ermittelt.

Straftaten

Autofahrerin mit fast vier Promille am Steuer – Vier Kleinkinder mit im Fahrzeug dabei
An einem späten Sonntagnachmittag im März teilte ein Autofahrer mit, dass er hinter einer Mitsubishi-Lenkerin in Hambach hergefahren ist, die sichtlich unter Alkoholeinfluss stehen müsste. Sie würde jetzt in Richtung Bad Kissingen weiterfahren. Ihm Auto würden sich auch noch mehrere Kinder befinden.
Nachdem der Zeuge das Kennzeichen mitteilen konnte, wurde die 37-jährige Lenkerin vor ihrer Wohnadresse in einer Bad Kissinger Landkreisgemeinde angetroffen. Mit ihm Fahrzeug waren noch vier Kinder im Alter zwischen 4 und 9 Jahren.
Bei der Kontrolle fiel sofort die starke Alkoholisierung der Frau auf. Bei einem anschließenden Atemalkoholtest brachte sie es auf 3,86 Promille.
Es folgten die üblichen Maßnahmen: Blutentnahme, Sicherstellung von Fahrzeugschlüssel und Führerschein und später eine Anzeige wegen Trunkenheit im Verkehr an die Staatsanwaltschaft.

Eine vermutlich nicht richtig angeschlossene Gasflasche bringt Zwischenwand eines Hauses und die komplette Giebelwand zum Einsturz
Anfang Dezember brachte ein in einem zur Sanierung stehenden Haus am Schelmsrasen betriebener Katalytofen eine Zwischenwand und die komplette Giebelwand zum Einsturz. Wie durch ein Wunder blieben die beiden einzigen im Anwesen arbeitenden Männer nur leicht- beziehungsweise gänzlich unverletzt. Es bestand zu keiner Zeit eine Einsturzgefahr für das Haus
Von einem Sachverständigen und den Brandfahndern der Kriminalpolizei Schweinfurt wurde später ein ganz „einfacher Grund“ für die verheerende Auswirkung festgestellt:
Einer der beiden Männer hatte eine Gasflasche an den Ofen angeschlossen und vermutlich nicht richtig verschraubt. Unbemerkt auslaufendes Gas bildete zusammen mit der Raumluft ein zündfähiges Gemisch, was vermutlich dann durch die Heizflamme des Ofens entzündet wurde und zu der schlagartigen Verpuffung führte.

Versuchter Totschlag, Widerstand gegen Vollstreckungsbeamte, Gefährliche Eingriffe in den Straßenverkehr und gefährliche Körperverletzung
Versuchter Totschlag, Widerstand gegen Vollstreckungsbeamte, gefährliche Eingriffe in den Straßenverkehr und gefährliche Körperverletzung, so liest sich der Auszug einer Litanei von Straftaten, die sich an einem frühen Samstagmorgen im Juni ein 19-jähriger BMW-Fahrer hat zuschulden kommen lassen.
Wegen eines fehlenden vorderen Kennzeichens sollte er zu einer Kontrolle im Stadtgebiet angehalten werden. Da der BMW nicht zugelassen und mit einem gestohlenen hinteren Kennzeichen versehen war, zog es der Schweinfurter vor, zu flüchten. Als der Pkw schließlich wenig später angehalten werden konnte und die beiden Beamten von zwei Seiten an das Auto herantraten, gab der Beschuldigte auf einmal Vollgas und fuhr rückwärts. Dadurch wurden beide Beamte zunächst mitgeschleift. Einer konnte sich gerade noch rechtzeitig vom Fahrzeug lösen, bevor er zwischen dem BMW und einem parkenden Lkw eingeklemmt worden wäre. Der andere Beamte wurde über die Tür auf die Motorhaube und danach auf die Straße geschleudert. Der Fahrer flüchtete danach weiter, aber seine Fahrt wurde dann jäh durch eine Gartenmauer beendet.
Bei seiner Festnahme leistete er erheblichen Widerstand und trat dabei noch einer Beamtin mit voller Wucht in den Bauch.
Insgesamt wurden bei dem Einsatz sechs Beamte zum Teil mittelschwer verletzt und mussten alle in einem Krankenhaus ärztlich versorgt werden.
Der unter Drogeneinfluss stehende Autofahrer wurde nach einer richterlichen Anordnung in Untersuchungshaft genommen.

Firmeneinbrecher „stellten“ sich selbst
Nach einem Einbruch in eine Firma in der Straßburgstraße flüchten die Täter zunächst, mussten aber ihre beiden Fahrzeuge zurücklassen. Am Folgetag erschienen sie bei der Polizei und brachten den angeblichen Diebstahl ihrer Fahrzeuge zur Anzeige. Die Beamten ließen sich jedoch nicht an der Nase herumführen und so klickten die Handschellen.
An einem frühen Montagmorgen im April fiel einem Lkw-Fahrer auf seinem Firmengelände auf, dass am dortigen Haupttor herummanipuliert worden war. Nachdem auch noch an einem weiteren Einfahrtstor Aufbruchspuren sichtbar waren, verständigte er die Polizei.
Bei der gemeinsamen Durchsuchung wurden dann in der Halle zwei polnische Transporter festgestellt. Von den Insassen fehlte aber jegliche Spur. Auf den beiden Ladeflächen wurden bereits gebunkerte Gegenstände und Sachen, die zum Teil mit den firmeneigenen Gabelstaplern verladen wurden und einen Wert von mehreren tausend Euro hatten, festgestellt. Nachdem die Einbrecher bei der Tatausführung gestört wurden, suchten sie zunächst ihr Heil in der Flucht.
Die Beiden versteckten sich offensichtlich eine Weile und tischten dann der Polizei das „Märchen“ mit den entwendeten Fahrzeugen auf. Bei ihrer Vernehmung verstrickten sie sich aber immer mehr in Widersprüche. Nachdem auch diverse Spuren am Tatort unzweifelhaft für ihre Täterschaft sprachen wurden sie festgenommen und wanderten anschließend in Untersuchungshaft.

Erstellt von PHMin Burger / POK Braun

Und damit zur Verkehrsunfallbilanz für das Jahr 2014 aus dem Bereich der Polizeiinspektion Schweinfurt

1. Bereich Stadt Schweinfurt:

1.1 . Unfallentwicklung
Positiver Rückgang der Unfallzahlen in nahezu allen Bereichen

Die Unfallzahlen sanken im Stadtgebiet Schweinfurt um über vier Prozent von 2713 auf 2598.
Erfreulich ist der Rückgang der Unfallverletzten um 11 Prozent von 426 auf nunmehr 379. Sowohl bei den schwerverletzten, als auch bei den leichtverletzten Personen konnte ein Rückgang um jeweils über 11 Prozentpunkte erreicht werden.
Umgerechnet ereignen sich somit im Durchschnitt täglich sieben Verkehrsunfälle in der Stadt Schweinfurt, wobei mindestens eine Person Verletzungen erleidet. Im Schnitt ist in jeder Woche ein Schwerverletzter zu beklagen. Im vergangenen Jahr kam ein (0) Verkehrsteilnehmer als Fußgänger bei einem Verkehrsunfall in der Dittelbrunner Straße ums Leben. Dies ist der einzige negative Aspekt bei der Verkehrsunfallbilanz 2014.

Der überwiegende Anteil der 2598 Verkehrsunfälle, nämlich über 58 Prozent, sind die 1518 Kleinunfälle, also Verkehrsunfälle, bei denen der dem Unfall zugrunde liegende Verkehrsverstoß mit einem Verwarnungsgeld laut Bußgeldkatalog geahndet werden kann.

1.2 . VU-Sonderformen:
⦁ Alkoholunfälle:
Niedrigster Stand seit Beginn der Verkehrsunfallstatistik

Während sich in den vergangenen fünf Jahren die Zahl der unter Alkoholeinfluss verursachten Verkehrsunfälle um die 30 pro Jahr eingependelt hatte, konnte diesmal ein Rückgang auf über 20 Prozentpunkte auf nunmehr 23 Alkoholunfälle erreicht werden. Somit ereignen sich im Schnitt zwei Alkoholunfälle im Monat im Stadtgebiet von Schweinfurt.
Hier zeigt sich, dass der hohe Kontrolldruck auch in der Bevölkerung registriert und das Fahrverhalten entsprechend angepasst wird.

⦁ Unerlaubtes Entfernen vom Unfallort:
Erneuter Rückgang bei den Unfallfluchten

Der von 2005 bis 2012 zu beobachtende Anstieg bei den Unfallfluchten konnte bereits im Vorjahr gestoppt werden und hat sich auch weiter reduziert. Die Unfallfluchten sanken um sieben Prozentpunkte von 636 auf 590. Die Aufklärungsquote stieg von 39 auf 41,4 Prozent.
Dennoch registrieren wir jede Woche im Schnitt elf Unfälle mit unerlaubtem Entfernen vom Unfallort, wovon über die Hälfte ungeklärt bleibt, weil entsprechende Fahndungsansätze oder Hinweise aus der Bevölkerung fehlen.

1.3. Risikogruppen:

⦁ Junge Fahrer
Jeder zweite Geschwindigkeitsunfall durch junge Fahrer verursacht

Der Anteil der jungen Fahrer im Alter von 18 bis 24 Jahren liegt in Schweinfurt bei 8,7 Prozent der Bevölkerung. Diese Altersgruppe ist bei den Verkehrsunfällen seit Jahren überproportional mit Werten von 15 bis über 20 Prozent am Unfallgeschehen beteiligt. Im vergangenen Jahr ist die Beteiligung leicht von 14 auf 14,3 Prozent gestiegen. Auffällig hoch ist hierbei in dieser Altersgruppe der Anteil bei den Geschwindigkeitsunfällen. Von 47 Verkehrsunfällen mit der Unfallursache „nicht angepasste Geschwindigkeit“ wurde fast die Hälfte (23) von jungen Fahrern verursacht. Auch bei den Unfallverletzten ist diese Altersgruppe überproportional stark mit ca. 17 Prozent vertreten. Bei den verletzten Fahrzeugführern liegt der Wert bei knapp 18 Prozent.

⦁ Senioren
Anteil noch unterdurchschnittlich, aber im Steigen

Die Altersgruppe der Senioren ab 65 Jahre liegt nahezu bei 24 Prozent in Schweinfurt. Seit Jahren sind die Senioren mit Werten von 9 – 11,5 Prozent unterdurchschnittlich am Unfallgeschehen beteiligt. Nach dem bereits im Vorjahr der Anteil von 9,6 auf 11,3 Prozent angestiegen war, musste erneut eine Zunahme auf nunmehr 12,1 % festgestellt werden.

⦁ Fußgänger:
Ein getöteter Fußgänger bei Verkehrsunfall

Die Zahlen der Verkehrsunfälle mit Beteiligung von Fußgängern liegen in den letzten Jahren pro Jahr zwischen 35 und 45. Im vergangenen Jahr waren bei 36 (38) Verkehrsunfällen Fußgänger beteiligt. Dabei wurden neun (5) Personen schwer und 31 (37) Personen leicht verletzt. Ein Fußgänger kam bei einem Verkehrsunfall in der Dittelbrunner Straße ums Leben.

⦁ Fahrradfahrer:
Niedrigster Stand der Fahrradunfälle seit über 10 Jahren

Auch für 2014 konnte ein Rückgang der Fahrradunfälle um 13 Prozent von 106 auf 92 verzeichnet werden. Somit ist erstmals der Wert seit 10 Jahren wieder unter 100 gesunken.
Seit 2005 waren die Fahrradunfälle im Stadtgebiet um 30 Prozent von 101 auf 131 gestiegen und damit einhergehend war auch ein Anstieg der Verletzten Radfahrer auf über 100 zu verzeichnen. Auch hier konnte erfreulicherweise wieder ein Rückgang um 16 Prozent von 105 auf 88 erreicht werden. Dennoch ist der Anteil der verletzten Radfahrer (88) im Vergleich zu den Gesamtverletzten (379) mit 23 Prozentpunkten zu hoch.
Die Hauptunfallursache bei den Radlern ist die Benutzung verbotener Wege (linke Radwege oder Gehwege). Vier (5) Mal stand der Radfahrer unter Alkoholeinwirkung. Die Pedelecs und E-Bikes sind bislang mit lediglich drei Unfällen nicht auffällig.
Der hohe Anteil der verletzten Radler an den Gesamtverletzten zeigt, dass die Überwachung des Fahrradverkehrs weiterhin im Visier der Verkehrsüberwachung stehen muss.

⦁ Motorradfahrer:
Anteil der Motorradunfälle mit über 125 ccm deutlich gestiegen

Die Zahlen der Verkehrsunfälle mit motorisierten Zweirädern vom Mofa 25 bis zum schweren Kraftrad liegen in Schweinfurt in den letzten Jahren zwischen 65 im Jahr 2004 und 90 im Jahr 2008. Die Zahl der dabei verletzten oder sogar getöteten Personen schwankt von 60 bis 77. Im vergangenen Jahr wurden bei 63 (61) Verkehrsunfällen mit Beteiligung der motorisierten Zweiradfahrer 55 (57) Personen verletzt, neun (8) davon schwer und 46 (49) leicht.
Eine deutliche Zunahme ist bei den schweren Maschinen über 125 ccm zu verzeichnen. Hier stiegen die Unfälle von 13 auf 29 an.

1.4. Hauptunfallursachen:

Die meisten Verkehrsunfälle inklusive der Kleinunfälle ereignen sich nach wie vor beim „Wenden oder Rückwärtsfahren“ 568 (539). Die zweithäufigste Unfallursache in Schweinfurt ist der „Ungenügende Sicherheitsabstand“ (Auffahrunfälle) 397 (403). An dritter Stelle kommen Vorfahrtsunfälle 170 (153). Danach kommen Fehler beim Fahrstreifenwechsel und Fehler beim Abbiegen.
Das Überschreiten der zulässigen bzw. die nicht angepasste Geschwindigkeit zählt nach wie vor zu den Hauptunfallursachen bei den Verkehrsunfällen mit schwerwiegenden Unfallfolgen. Ebenso sind Fahrten unter Alkohol- und/oder Drogeneinwirkung ursächlich für derart folgenschwere Verkehrsunfälle.

1.5. Unfallschwerpunkte im Stadtgebiet Schweinfurt:
⦁ Rückgang bei den Unfallhäufungsstellen

Die Auswertung der Unfallörtlichkeiten auf mindestens vier gleichgelagerte Unfälle ergab in der Stadt Schweinfurt zehn (4) Unfallhäufungsstellen.

Die Kreuzung Niederwerrner Straße/Neutorstraße war letztmals im Jahr 2007 auffällig wegen zu vieler Abbiege- und Vorfahrtsunfällen. Im vergangenen Jahr sind erneut vier Vorfahrtsunfälle der Anlass, dass die Unfallsituation an dieser Kreuzung in der Unfallkommission genauer betrachtet wird. Insgesamt waren 14 Verkehrsunfälle mit vier Leichtverletzten zu verzeichnen.

Erstmals auffällig geworden ist die Einmündung der Gabelsberger Straße in die Friedrich-Ebert-Straße mit vier Vorfahrtsunfällen in einem Jahr. Verletzte Personen gab es dabei nicht.

An der Einmündung der Dittelbrunner Straße in die Deutschhöfer Straße ereigneten sich 20 Verkehrsunfälle im Jahr 2014. Vier Vorfahrtsunfälle führten zur Einstufung als Unfallhäufungsstelle. Insgesamt vier Personen wurden leichtverletzt. 13 Unfälle waren Kleinunfälle und 12 davon Auffahrunfälle im Einmündungsbereich.

Die Harmoniekreuzung Paul-Rummert-Ring / Brückenstraße fällt immer wieder wegen zu vieler Abbiegeunfälle auf. Zuletzt war sie 2008 Thema in der Unfallkommission. Im vergangen Jahr waren 11 Verkehrsunfälle zu verzeichnen. Fünf Unfälle ereigneten sich durch Fehler beim Abbiegen. Insgesamt gab es vier leichtverletzte Personen.

Die Kreuzung Carl-Benz-Straße / Friedrich-Gauß-Straße hinter der Fa. Globus im Hafen ist bereits zum vierten Mal seit dem Jahr 2000 Thema in der Unfallkommission wegen zu vieler Vorfahrtsunfälle. Bei fünf Vorfahrtsunfällen wurde eine Person leicht verletzt.

Auch der daneben liegende Kreisverkehr (Bahr-Kreisel) in der Rudolf-Diesel-Straße / Carl-Benz-Straße ist nach 2006 wieder in der Liste der Unfallhäufungsstellen mit vier Vorfahrtsunfällen vertreten. Zu Personenschaden ist es nicht gekommen.

Auch die Kreuzung am Bergl Franz-Josef-Strauß-Brücke / Danzigstraße ist erstmals Thema in der Unfallkommission, da es dort zu fünf Auffahrunfällen mit insgesamt vier Verletzten gekommen ist.

An der Kreuzung im Deutschhof Elsa-Brändström-Straße / Konrad-Adenauer kam es erstmals ebenfalls zu vier Vorfahrtsunfälle und einem Auffahrunfall mit einem Schwer- und vier Leichtverletzten.

Nach 2005 und 2008 ist die Einmündung der Bach- in die Schützenstraße erneut wieder wegen vier Vorfahrtsunfällen und einem Abbiegeunfall auffällig geworden. Alle Unfälle verliefen ohne Personenschaden.

Bereits vor fünf Jahren ereigneten sich in der Gartenstadt an der Kreuzung Blaue Leite / Wilhelm-Bechert-Straße zu viele Vorfahrtsunfälle. Auch 2014 sind vier Vorfahrtsunfälle Grund für eine genauere Betrachtung in der Unfallkommission.

2. Bereich Landkreis Schweinfurt (ohne Altlandkreis Gerolzhofen):

2.1. Unfallentwicklung
Erneut leichter Rückgang der Unfallzahlen – stärker noch die Verringerung von Unfällen mit Personenschäden – erstmalig kein Verkehrstoter.
Unfallfluchten auf gleichem Niveau mit deutlich besserer Aufklärungsquote

Im Vergleich mit der Entwicklung in Unterfranken gibt es keine großen Unterschiede beim Unfallaufkommen. Bei Unfällen mit verletzten Menschen und bei der Anzahl von Unfällen mit Verletzten gab es im Landkreis eine deutliche Reduzierung gegen den Trend.

Die Gesamtzahl der Unfälle 2014 fiel, um ca. 7,2 % auf 1519 (1637). Nicht ganz so stark war die Abnahme bei Unfällen mit schwerem Sachschaden. Hier sank die Anzahl von 403 auf 390, ein Rückgang von immerhin 3,2 %.
Auch bei Kleinunfällen mit 919 von vormals 980 ist mit minus 6,2% ein Trend nach unten erkennbar.
Bei Unfällen mit Personenschäden lag der Rückgang bei 17,3 % , von 254 auf 210.
Stärker noch war die Minderung bei verletzten Personen. Leichte Verletzungen erlitten 211 (280) Personen, minus 24,6 %. Schwere Verletzungen erlitten 75 (86) Personen minus 12,8 %.
Erstmalig erlitt kein Verkehrsteilnehmer tödliche Verletzungen bei einem Unfall.

2.2. VU Sonderformen

⦁ Alkoholunfälle
Nach leichter Zunahme aus dem Vorjahr wieder ein Rückgang

Drei Unfälle unter Alkoholeinfluss weniger als 2013. Im Vorjahr verursachten angetrunkene oder betrunkene Verkehrsteilnehmer 23 (26) Verkehrsunfälle.
Zu schweren Verletzungen kam es bei einer (fünf) Person, leichtere Verletzungen waren in neun (zwölf) Fällen die Folge.
In den vergangenen 20 Jahren konnte die Zahl der Schadensfälle unter Alkoholeinfluss stark reduziert werden. Während in den 90er Jahren und zu Beginn des 21ten Jahrhunderts die Zahl dieser Unfälle noch bei 80 – 90 pro Jahr lag, hat sich dies in den letzten 10 Jahren auf etwa 25 – 30 pro Jahr eingependelt.
Dennoch ist jeder Alkoholunfall einer zuviel. Auch die Verletzungsgefahr ist bei solchen Unfällen um ein mehrfaches höher als bei Unfällen ohne Alkohol. Deshalb ist dieses Thema auch weiterhin ein Schwerpunkt der Polizeiinspektion Schweinfurt zur Erhöhung der Verkehrssicherheit.

Unerlaubtes Entfernen vom Unfallort
Verbleib auf Vorjahresniveau beim unerlaubten Entfernen vom Unfallort mit einer deutlich besseren Aufklärungsquote

Die Anzahl angezeigter Verkehrsunfallfluchten verblieb nach mehrfachen Steigerungen nun auf dem Level des Vorjahres. In 275 Fällen (274) fuhren Unfallbeteiligte davon ohne sich um die Schadensregelung zu kümmern. Dies entspricht einer leichten Steigerung von 0,4%. Erfreulicher war die Entwicklung bei der Aufklärungsquote. Sie stieg um satte 10 Punkte von 29,9 % auf 39,9 %.
Dies ist in vielen Fällen aufmerksamen Zeugen zu verdanken, die derartige Unfälle zufällig beobachten und dann zeitnah die Polizei verständigen.

⦁ Wildunfälle
Verbleib auf hohem Niveau – nach wie vor mehr als jeder vierte Unfall im Landkreis resultiert aus dem Zusammenstoß mit einem Wildtier.

Nach einem Anstieg 2012 auf 435 und 2013 auf 466 blieb die Anzahl von Wildunfällen im vergangenen Jahr mit 464 nahezu gleich. Verkehrsunfälle mit Wild machen somit mehr als ein Viertel der Gesamtunfälle im Landbereich aus.
An den Zeiten mit dem größten Risiko eines Zusammenstoßes mit einem Wildtier hat sich nichts geändert. Ab etwa 20.00 Uhr bis um Mitternacht und im Zeitraum von 05.00 – 08.00 Uhr bestand die größte Gefahr mit einem Wildtier zusammenzustoßen. Mehr als 70 % der Schadensfälle ereigneten sich in diesen Zeiträumen.
308 – also 2/3 der gemeldeten Unfälle waren Zusammenstöße mit Rehen.

Besonders gefahrenträchtige Stellen sind für Kraftfahrzeugführer nach wie vor durch blaue Reflektoren an Leitpfosten erkennbar. In Waldbereichen mit hohen Wildtierdichten und vielen Wildwechseln sind häufig an den Leitpfosten am Fahrbahnrand blaue Reflektoren angebracht. Auftreffendes Scheinwerferlicht soll von den Reflektoren nach hinten quer zur Fahrbahn abgelenkt werden, damit ein optischer Zaun entsteht und das Wild vom Betreten der Fahrbahn abhalten soll.
Mit dem Erkennen dieser mit den blauen Reflektoren ausgestatteten Leitpfosten ist es allerdings nicht getan. Vielmehr sollten Fahrzeugführer besonders in den relevanten Zeiten eine noch größere Vorsicht walten lassen und den Fuß vom Gas nehmen.
Um ein wirksames Instrument zur Verringerung der Wildunfallgefahr zu erlangen, wurden im vergangenen Jahr in Bayern auf Strecken an denen sich häufig Wildunfälle ereignen, aufwändige Untersuchungen initiiert.
Zwei von sechs dieser bayernweiten Pilotstrecken befanden sich im Landkreis Schweinfurt:
⦁ Bundesstraße B 303 bei Schonungen, ab der Landkreisgrenze bei Forst bis südlich von Waldsachsen – auf dem etwas mehr als 3 Kilometer langen Teil der Bundesstraße ereigneten sich 2013 noch 14 Wildunfälle, im Beobachtungszeitraum stieg die Zahl auf 21 an.
⦁ Staatsstraße 2280 bei beginnend nördlich des Üchtelhäuser Ortsteils Hoppachshof bis nach Oberlauringen, einem Ortsteil von Stadtlauringen – auf einer Länge von ca. zehn Kilometern ereigneten sich 2013 insgesamt 44 Wildunfälle. 2014 stieg die Anzahl auf 48 an.

Die Vorgehensweise im Beobachtungszeitraum war so festgelegt, dass sobald auf diesen Strecken die Polizei zu einem Unfall gerufen wurde, zunächst die üblichen Daten der Unfallaufnahme erhoben wurden. Im Anschluss erfolgte die Verständigung des zuständigen Jagdpächters. Von ihm wurde bzw. sollte ein Erhebungsbogen Wildunfall ausgefüllt werden, welcher die Besonderheiten der Unfallstelle dokumentierte.
Inhalt dieses Erhebungsbogens war auch, ob sich beispielsweise im Bereich des Unfallortes Sicherungsmaßnahmen wie ein Duftzaun, blaue Reflektoren, Geschwindigkeitsbegrenzungen oder Hinweiszeichen auf Wildtiere befunden haben. Weiter sollten Jagdpächter Notizen zur Witterung, der Vegetation links und rechts der Fahrbahn, machen oder auch ob ein Wildacker in der Nähe war bzw. Erntetätigkeit / Waldarbeit / Abschuss stattgefunden hat.
Die Erhebungsbögen wurden für den Zeitraum eines Jahres gesammelt.
Die Auswertung erfolgte durch die Unfallkommissionen, welche die Daten auf Gemeinsamkeiten begutachteten, die möglicherweise Wildunfälle begünstigen.
Bei den benannten Pilotstrecken im Landkreis Schweinfurt konnten keine Ursachen ausgemacht werden, welche durch Sofortmaßnahmen beseitigt werden könnten. Abhilfe könnte vielleicht eine stärkere Bejagung schaffen.
Möglicherweise werden bei der Auswertung der gesammelten Informationen aller Pilotstrecken in Bayern Gemeinsamkeiten erkannt, welche dazu beitragen, Maßnahmen zur Verringerung der Wildunfallgefahr zu finden.

2.3. Risikogruppen:

⦁ Junge Fahrer – Unfallbeteiligung rückläufig – Problem Alkohol

Bei einem Anteil von etwa 8 – 9 % an der Gesamtbevölkerung bleiben die 18 – 24 jährigen Verkehrsteilnehmer bei Verkehrsunfällen trotz des Rückganges nach wie vor überrepräsentiert.
Bei 600 (657) Unfällen mit schwerem Sachschaden oder Personenschaden waren in 145 (173) Personen aus dieser Altersgruppe beteiligt.
Problematischer ist der Anteil bei den Unfällen unter Alkoholeinfluss. Mehr als die Hälfte – 12 von 23 Alkoholunfällen ereigneten sich unter Beteiligung von 18-24-jährigen Verkehrsteilnehmern.

⦁ Fahrradfahrer:
Rückgang bei den Fahrradunfällen um mehr als 11 %

Nach wie vor besteht ein Trend zum Radfahren. Trotz der immer größer werdenden Anzahl von Radlern im Straßenraum sank die Unfallzahl mit Radfahrern. 2013 zeigte die Unfallstatistik bereits ein Minus von 34 % – 2014 ging die Beteiligung von Radlern erfreulicherweise nochmals um 11 % zurück.
2014 verunglückten 39 (44) Radfahrer – minus 11%.
Auch die Anzahl leicht verletzter Radler, ging von 23 auf 22 leicht zurück. Bei schwer verletzten Radlern war mit 18 (16) ein leichter Anstieg zu verzeichnen.

Das Risiko sich bei einem Radunfall zu verletzen, steigt mit zunehmenden Alter stark an. Von 18 Schwerverletzen waren 14 Personen 45 Jahre und älter, bei den Leichtverletzten waren es 12 von 18 aus dieser Altersgruppe.

Insgesamt ist trotz der wesentlich geringeren Verkehrsbeteiligung etwa jeder vierte Schwer- und etwa jeder zehnte Leichtverletzte der Unfallstatistik ein Radfahrer.
Hier könnte das Tragen eines Fahrradhelmes möglicherweise vor schlimmeren Kopfverletzungen schützen.

⦁ Motorradfahrer:
Seit zehn Jahren rückläufiges Unfallrisiko

Seit zehn Jahren sinkt die Anzahl beteiligter motorisierter Zweirädern (vom Mofa bis zur großen Maschine) in der Statistik, mit kleinen Schwankungen.
So ereignet sich 2014 mit Beteiligung von motorisierten Zweirädern insgesamt 38 (42) Verkehrsunfälle – insgesamt ist die Tendenz somit weiter rückläufig.
27 (28) Personen erlitten dabei leichte, 15 (15) Personen schwere Verletzungen. Glücklicherweise kam es zu keinem Unfall mit tödlichen Verletzungen.
Unter Alkoholeinfluss beim Unfall stand wie im Vorjahr lediglich ein Kradfahrer.

2.4. Hauptunfallursachen:

⦁ Nur geringe Veränderungen bei den Hauptunfallursachen

Wenden Rückwärtsfahren 174 (172)
Abstand 115 (113)
Vorfahrt 94 (102)
Geschwindigkeit 64 (100)
Rechtsfahrgebot 63 ( 69)

2.5. Unfallschwerpunkte im Landkreis Schweinfurt

Im Landkreis Schweinfurt sind zwei (5) Unfallhäufungsstelle, beide in Sennfeld erkannt worden.
Zum Unfallschwerpunkt wird eine Kreuzung oder Strecke, wenn sich dort innerhalb eines Jahres vier oder mehr gleichgelagerte Unfälle ereignen.

Sennfeld:
Ein Dauerbrenner ist die Kreuzung Gerolzhöfer Str. / Schwebheimer Str. / Schweinfurter Str. / Hauptstr. in Sennfeld.
An dem Knotenpunkt mit einem sehr hohen Verkehrsaufkommen ereigneten sich dreizehn Verkehrsunfälle, drei Personen erlitten leichte, eine schwere Verletzungen.
Hauptsächlich nach Ampelausfällen, wie auch in den Jahren zuvor, kam es hier zu Zusammenstößen. 11 Vorfahrtsverletzungen ereigneten sich nach Störung, d.h. Ausfall der Lichtzeichenanlage (LZA), einmal missachtete ein Fahrer das Rotlicht, einmal kam es beim Abbiegen zu einem Zusammenstoß.
Da sich Ampelausfälle und dadurch bedingt Vorfahrtunfälle insbesondere im vierten Quartal häuften, kamen die beteiligten Behörden zu dem Schluss, dass die vorhandene LZA nicht mehr in der Lage war, die Verkehrsabläufe sicher zu steuern.
Am 05.12.14 wurde die LZA abgeschaltet und anschließend abgebaut.
Für Pendler und insbesondere für die Sennfelder Bevölkerung schloss sich ein Zeit an, in der sie mit starken Einschränkungen leben mussten, da während der Umbauphase im Kreuzungsbereich wichtige Fahrbeziehungen nicht mehr möglich waren.
Am 16.01.15 wurde die neue Ampelanlage endlich fertiggestellt – für alle Verkehrsteilnehmer war das ein großer Sicherheitsgewinn. Seit diesem Tag hat sich an der Kreuzung kein Vorfahrtsunfall mehr ereignet.

Nicht gang so dramatisch war das Unfallgeschehen an dem zweiten Unfallschwerpunkt.

An der Einmündung der Gutenbergstr. in die Gottlieb-Daimler-Str.
Im Einmündungsbereich einer wichtigen Zufahrtsstraße zu nahegelegenen Einkaufsmärkten ereigneten sich vier Vorfahrtsverletzungen.
Eine Person erlitt leichte, eine schwere Verletzungen.

Geldersheim:
Beinahe zu einem Unfallschwerpunkt hat sich das Unfallaufkommen auf der ehemaligen Flugplatzkreuzung bei Geldersheim an der B 303 entwickelt.
An der Kreuzung mit den Auf- und Abfahrten zur Autobahn A 71 und der Staatsstr. 2446 ereigneten sich drei Vorfahrtsunfälle.
Insgesamt kam es an dieser und der nachfolgenden Kreuzung mit der Bundesstraße 19 /A 71 zu 18 Unfällen mit 8 leichtverletzten und 5 schwerverletzten Personen.

3. Ziele

Im neuen Verkehrssicherheitsprogramm 2020 mit dem Titel „Bayern mobil – Sicher ans Ziel“ sind als Ziele eine Reduzierung der Gesamtzahl der Verkehrsunfälle sowie eine Senkung der Anzahl der Verkehrsunfälle mit Getöteten um 30 % festgeschrieben. Hauptunfallursachen sind nicht angepasste bzw. überhöhte Geschwindigkeit, Nichtbeachtung der Vorfahrt und des Vorrangs sowie Fehler beim Wenden, Abbiegen und Rückwärtsfahren. Alkohol- und Drogenkonsum im Straßenverkehr sind oft die Ursache für folgenschwere Verkehrsunfälle. Grundlage für die Zielerreichung stellt eine gezielte Unfallanalyse dar. Mit gezielten Verkehrsüberwachungsmaßnahmen zur Bekämpfung der Hauptunfallursachen wird ein wesentlicher Beitrag hierzu von der Polizei geleistet.

Die Zunahme der schwerwiegenden Folgen bei Verkehrsunfällen unterstreichen die Notwendigkeit, die von der Polizei durchgeführten Kontrollmaßnahmen im Hinblick der Gurt- und Kindersicherung, aber auch der Helmpflicht, konsequent fortzuführen
Der Rückgang der Beanstandungen im Bereich von Gurt- oder Handyverstößen von über 1000 auf 850 beim Gurt- bzw. 660 beim Handyverstoß zeigen zum einen die Wirksamkeit polizeilicher Überwachungsmaßnahmen, aber zum anderen auch, dass nach wie vor die Missachtung dieser Vorschriften als Bagatelldelikt angesehen wird.

Durch gezielte Kontrollen auf die Fahrtauglichkeit der Fahrzeugführer ist die Polizei bestrebt, weiterhin die Unfallursachen für schwere Verkehrsunfälle, Alkohol und Drogen im Straßenverkehr, zu bekämpfen und damit für mehr Sicherheit auf den Straßen zu sorgen. Auch hier zeigt der Überwachungsdruck durch die Polizei in den letzten Jahren Wirkung. Sowohl die Zahl der Trunkenheitsfahrten, als auch die der Alkoholunfälle ist gesunken. Wurden im Jahr 2006 noch über 450 Fahrzeugführer im Jahr wegen Trunkenheit im Verkehr von der Polizei beanstandet, so sind dies jetzt pro Jahr noch 260 Verkehrsteilnehmer, die immer noch nicht begriffen haben, dass Alkohol im Straßenverkehr kein Kavaliersdelikt ist. Mit 46 Alkoholunfällen im Jahr wurde zudem auch der bislang niedrigste Stand in der Unfallstatistik erreicht.

Überhöhte bzw. nicht angepasste Geschwindigkeit ist bei den schweren Verkehrsunfällen bereits seit Jahren die Unfallursache Nummer 1. Wissenschaftliche Studien haben ergeben, dass eine Senkung der Durchschnittsgeschwindigkeit um ein km/h zu einer Reduzierung der Unfälle um vier Prozent führt. Daneben handelt es sich beim Geschwindigkeitsverhalten um eine der wenigen Verhaltensweisen von Autofahrern, bei denen ein konsistenter Zusammenhang von Durchschnittsgeschwindigkeit und Anzahl an Verkehrsunfälle als nachgewiesen gilt. Diese Aussagen verdeutlichen die Notwendigkeit, im Bereich der Geschwindigkeitsüberwachung auch künftig erhöhte Anstrengungen zu unternehmen und diese auch mit medienwirksamen Aktionen, wie den „Blitzmarathon“, publik zu machen.
Bei der Überwachung der Unfallursache -Nicht angepasste Geschwindigkeit- setzt die Polizei weiterhin auf die konsequente Umsetzung des „Laserkonzeptes“. Das heißt, 24 Stunden am Tag, sieben Tage die Woche muss der Verkehrsteilnehmer damit rechnen, im Rahmen einer Geschwindigkeitskontrolle von der Polizei gemessen zu werden.
Der Rückgang bei den Zweiradunfällen zeigt, dass das Konzept aus Prävention und Repression aufgeht. Durch gezielte Kontrollen auf den unfallrelevanten Strecken geht es in erster Linie um die Sensibilisierung der Zweiradfahrer für die Gefahren im Straßenverkehr, aber auch um die Einhaltung der erlaubten Höchstgeschwindigkeit, die Überprüfung des technischen Zustandes der Zweiräder und der Helmpflicht.
Speziell an bekannten Unfallhäufungsstellen mit Radfahrern werden weiterhin vermehrt Kontrollen erfolgen, damit die Radfahrer auf die Gefahren aufmerksam gemacht werden und sie sich an die Verkehrsvorschriften halten. Viele Radfahrer wissen gar nicht, dass der links verlaufende Radweg und die Gehwege nur dann von Radfahrern benutzt werden dürfen, wenn diese Wege mit entsprechenden Verkehrszeichen freigegeben worden sind.

Die Unfallhäufungsstellen werden in der Unfallkommission genau analysiert. Diese Expertenrunde aus Fachleuten der Straßenverkehrsbehörde, dem Tiefbauamt, Staatl. Bauamt und der Polizei erörtern die Unfallsituation und erarbeiten Lösungsmöglichkeiten, um bestehende Verkehrsregelungen zu überprüfen und gegebenenfalls zu ändern.

Nicht nachlassen wird die Schweinfurter Polizei auch im Jahr 2015 bei ihrer Arbeit, wenn es darum geht, die Jüngsten mit den Gefahren im Straßenverkehr vertraut zu machen. In diesem Bereich leisten die Verkehrserzieher bereits seit Jahren wertvolle Arbeit in Kindergärten und Schulen. Aber auch die Betreuung und Ausbildung der nahezu 500 Schulweghelfer in Stadt und Landkreis gehören zum Aufgabenspektrum der Verkehrserzieher. So sind alleine vier Verkehrserzieher der Schweinfurter Polizei nur für die Verkehrssicherheit unserer kleinsten und schwächsten Verkehrsteilnehmer eingesetzt. Dabei wird immer wieder auf die Notwendigkeit des Fahrradhelmes schon bei den kleinsten Verkehrsteilnehmern hingewirkt. Die Eltern sollten hierbei auch mit gutem Beispiel vorangehen und ebenfalls einen Fahrradhelm aufsetzen.

Zur Sicherheit des Straßenverkehrs trägt auch die Kontrolle des Schwerverkehrs bei. Speziell geschulte Polizeibeamte überwachen in Zusammenarbeit mit benachbarten Dienststellen den Schwer- und Busverkehr und achten hierbei explizit auf die Lenk- und Ruhezeiten der Fahrer sowie der korrekten Sicherung der Ladung. Bei den letzten Schulbuskontrollen gab es hier keine größeren Mängel und nur geringfügige Beanstandungen.

Mit all diesen Bemühungen erhofft sich die Polizei einen Beitrag zur Erhöhung der Verkehrssicherheit zu leisten, mit weniger Verkehrsunfällen und weniger Verletzten oder Getöteten.

Verantwortlich für Stadt Schweinfurt:
Willi Schuhmann
Polizeihauptkommissar

Verantwortlich für Landkreis Schweinfurt:
Edgar Weiß
Polizeihauptkommissar



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